Schimmer – Dschungel Wien ** Wenn ein Schamane auf Raupen & Klangspiele trifft

Blog Header mit Neon Schriftzug Review*Schimmer

Was erwartet ein 6-24 Monate altes Kind, wenn es sich mit dessen Bezugsperson für “Schimmer” in das Dschungel Wien begibt? In meinem Kopfkino drehte es sich um Glitzer, zarte Stoffe, weiche Bewegungen, Unterwasser-Vibes (Kindheitserinnerungen à la “Der Regenbogenfisch”) und magische Kreaturen, die sich im Hintergrund bewegten – doch ich wurde eines besseren belehrt.

Alter: 6‒24 Monate, Ohne Sprache
Dauer: 35 Minuten (anschl. freier Spielausklang)
Themen: Sensorische Wahrnehmung, Erkundung der Umwelt, Interaktion, Rhythmus und Bewegung
Mehr Infos und Termine hier.

Fantasiewesen, Schamanen, viel Klang & Licht.

Im Gegensatz zum bunten Settings der letzten Performance des VRUUM Performing Arts Collective “Baja Buff” im WUK, wurde diese Installation sehr schlicht gehalten: Ein schwarz-weißer Raum mit weißen, leichten, von der Decke hängenden Tüchern, ein Haufen Polster in wurmartiger Form, Licht-Spots,  kipferl-förmige Lampen und verschiedenste hängende Klangmodelle. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich frei im Raum zu bewegen und ihre Umgebung auf eigene Faust zu entdecken. Beim betreten vom Raum bewegte sich eine Darstellerin mit ihrem mit Fransen besetzten Kostüm durch den Raum und ließ verschiedenste Klangelemente ertönen (Schellen, Rasselkugeln und Koshi-Klangspiele in verschiedenen Tonhöhen) zu welchen sie Schamanen-artige Gesänge von sich gab. Anfangs waren die Kinder etwas irritert von dieser neuen Klangkulisse – nach und nach fügten sie sich aber bewusster in den Raum ein und sorgten für eine spannende Atmosphäre. 

In der Mitte vom Raum befand sich ein Polsterhaufen und es schien, als wären Fabelwesen darin versteckt: Füße, Arme und Hände ragten aus dem Haufen hervor, die mit raupen-ähnlichen Stoffärmeln umwickelt waren. Die kleinen Zuseher:innen waren neugierig und zugleich verhalten, da sie nicht sofort verstanden, was da jetzt auf sie zu kommt.. 

Darstellerinnen in bunten Kostümen am Boden sitzen in einem schwarzen Raum, umgeben von weißen Tüchern
Schimmer_VRUM Performing Arts Collective (c) Alek Kawka

Tanz & Interaktion 

Passend zur stetigen Veränderungen der Lichtverhältnisse kamen zwei Darstellerinnen unter dem kuscheligen Berg hervor, bewegten sich teils gemeinsam und teils interagierend mit den Kindern in spielerischen Bewegungen fort. Die Bewegungsmuster erinnerten an ein sich bewegendes Ungeborenes im Mutterleib, gefolgt von harmonischen und im Einklang befindlichen Klein-Choreografien. Ein wahres Highlight war einerseits das Vibraphon,  das die Kinder begeistert zum Tanzen brachte und andererseits der übergroße Regenmacher, welcher auch tänzerisch eingesetzt wurde..

Lediglich der spärliche Fransen-Vorhang, welcher zu einer Rampe und zum Ausgang der Bühne 3 führte, lud die größeren Kinder immer wieder zum Verweilen hinter des Bühnengeschehens ein (olé Bewegungsdrang!). Die Darstellerinnen haben dieses Verhalten allerdings bewusst wahrgenommen und sind noch direkter auf diese Kindergruppe zugegangen. 

Person mit Regen-Stab in der Hand in einem schwarzen Raum umgeben von weißen, fließenden Stoffen
Schimmer_VRUM Performing Arts Collective (c) Alek Kawka

Fazit: Faszinierend, Interaktiv und Aufmerksam.

Hier wurde eine angenehme und durchaus faszinierende 35-minütige Tanz-Installation für die Allerkleinsten geschaffen. Die verschiedenen Rhythmen und Licht-Atmosphären sprechen alle Sinne der Kinder anund geben ihren individuellen Erfahrungen Raum. Das VRUUM Performing Arts Collective weiß, wie man sich den Allerkleinsten widmet und zeigt in ihren Performances ihre Liebe zu Details und eindrucksvolle Erfahrungswerte um das “schwierigste” Publikum zu begeistern – denn es gibt nichts ehrlicheres, als das Feedback eines Kindes.

Person im Fransen-Einhorn Kostüm in einem schwarzen Raum umgeben von weißen Stoffen und Plüsch-Würmern
Schimmer_VRUM Performing Arts Collective (c) Alek Kawka

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