Warten auf Godot – Theater in der Josefstadt ** traurig, mitreißend, absurd

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Was sollen wir jetzt machen, da wir glücklich sind?“ – „Wir warten auf Godot.“ – „Ach ja …
Was ist eigentlich der Sinn des Lebens, wie erreichen wir ihn überhaupt, und was machen wir bis wir ihn finden? In „Warten auf Godot“ im Theater in der Josefstadt wird uns der Spiegel vorgehalten. Das Stück erinnert uns daran, in die Gänge zu tun und einfach anzufangen – Jacqueline war vor Ort.

Hard Facts: ca. 2h35min (Pause nach ca. 65 Minuten), Theaterstück von Samuel Beckett, 1953 uraufgeführt. Es gilt als Meisterwerk des absurden Theaters und behandelt die Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins sowie das Warten auf etwas, das möglicherweise niemals eintrifft.

Worum geht‘s?
Zwei Männer, Wladimir und Estragon, warten an einem kargen Ort darauf, dass jemand namens Godot erscheint – doch er kommt nie. Während sie warten, führen sie absurde, teils philosophische Gespräche, die oft ins Leere laufen. Das Stück fühlt sich wie ein Spiel um Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit an, und am Ende fragt man sich, ob es nicht genau das widerspiegelt, was das Leben manchmal ausmacht – dieses Warten ohne Klarheit, worauf eigentlich.

Klein, minimalistisch aber mit Wow-Effekt!

Zuerst war ich sehr erstaunt über die karge Bühne. Zu sehen war nur eine Straße mit einem kleinen Baum, der nur aus einem Ast bestand und keine Blätter hatte. Doch dann wurde es  absurd, lustig, traurig, mitreißend und das alles trotz der doch eher spärlichen Handlung. 

Bühnenbild Warten auf Godot im Theater in der Josefstadt
(c) Philine Hofmann

Für mich eine wirklich sehr faszinierende Auseinandersetzung mit dem ewigen Warten darauf, dass etwas Besseres kommt und man endlich glücklich wird. Dabei vergisst man das eigentliche Leben zu genießen und zu leben. Andererseits der Wahnsinn, jeden Tag genau das Gleiche zu tun und mit einem anderen Ausgang zu rechnen.

Warten auf Godot im Theater in der Josefstadt
(c) Philine Hofmann

Fazit: Was ist eigentlich der Sinn des Lebens?

Das Theaterstück zeigt so viel vom Leben im 21. Jahrhundert und regt regelrecht zum Umdenken an, um aus dem ewigen Hamsterrad auszubrechen, noch etwas zu brauchen oder erreichen zu müssen, bevor man endlich erfüllt und glücklich ist. Würde das Stück wirklich jedem empfehlen. Wahnsinn, was man auf einer kleinen Bühne, mit einem kargen Bühnenbild und wenigen Darstellern Großes schaffen kann. Ich bin gespannt, wie andere das Stück interpretieren werden!

Warten auf Godot im Theater in der Josefstadt
(c) Philine Hofmann
Blick von seitlicher Loge im zweiten Rang im Theater in der Josefstadt
(c) Jacqueline Scherret

Noch ein kleiner Tipp zum Theater und den Karten: Wir hatten Logenplätze im zweiten Rang seitlich, diese sind mit 30-40€ sehr erschwinglich und man teilt sich zu zweit eine Loge und hat trotzdem gute Sicht. Termine, Infos zum Stück und der Inszenierung & Tickets gibt’s hier, die letzte Vorstellung ist am 15.12.2024. 👀

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